gewaltfrei leben

Es ist eine bemerkenswerte Studie von Kanadischen Forschern, die nun viele Klischees über das Computerspielen auf den Kopf stellt. Gewalt in Ballerspielen macht nicht aggressiv, der Wettbewerb ist der Auslöser der Aggression.

Schon lange wird über den Zusammenhang von Computerspielen und Gewalt gerätselt. Mit Vehemenz wird die Position vertreten, dass die sogenannten Ballerspiele dazu führen, dass die Spielenden aggressiv werden und zur Gewalt neigen. Genauso eindrücklich verweisen die Befürworter der Spiele darauf, dass keine Studie bisher einen direkten Zusammenhang von Spiel und Gewalt belegt hat. Der Streit dreht sich dabei um die Wirkung von simulierter Gewalt. Verändert das digitale Töten auch die Einstellungen in zwischenmenschlichen Beziehungen, lautet die zentrale Frage?

Eine Gruppe Kanadischer Forscher von der Brock University präsentiert nun Ergebnisse, die den Befürwortern der Spiele Recht geben. Es ist nicht die Simulation von Gewalt, die Menschen aggressiv macht. Allerdings können die Forscher auch erstmals einen Zusammenhang von Computerspiel und Aggression belegen. Ausgelöst wird diese durch den in den Spielen herrschenden Wettbewerb.

Dass Wettbewerb die Aggression fördert ist dem Menschen wohl genetisch mit auf den Weg gegeben. Ist die Nahrung in der Natur knapp, muss diese mit Aggression und Gewalt erkämpft werden. Nur die Stärksten werden dabei satt.

Die moderne Überflussgesellschaft könnte weitestgehend gewaltfrei sein, wäre da nicht der politisch und gesellschaftlich gewünschte Wettbewerb.  Eltern fordern von ihren Kindern Höchstleistungen ein, Lehrerinnen und Lehrer beschwören stets die Wichtigkeit der besten Noten, um sich auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen. Konkurrenz belebe des Geschäft, heißt es dabei so schön.

Dass dem nicht so ist, hat bereits die Amerikanische Notenbank (FED) vor Jahren in einer Studie belegt. Die FED, die nicht im Verdacht steht markt- und wettbewerbskritisch zu sein, präsentierte eine Studie, die zeigt, dass der Konkurrenzgedanke zwar die Produktivität von Arbeitskräften beim ausführen von Routine fördert, allerdings die Kreativität massiv ausbremst. In der modernen Wissensgesellschaft belebt die Konkurrenz nicht das Geschäft, sie sorgt vielmehr für fehlende Beschäftigung.

 

Die Computerspielhersteller können aufatmen. Viel zu sehr ist Konkurrenz ein gewünschtes gesellschaftliches Prinzip, als dass sich ernsthafter Widerstand gegen den Verkauf der Spiele formieren könnte. Denn hält man sich streng an die Forschung, so stünden nicht nur Computerspiele zur Disposition, sondern auch die Konkurrenz- und Machtspiele in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

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