Weihnachten – bemühte Zeiten

An Weihnachten läuft es für die Kirche. Nur leider nehmen das viele Aktive in der Kirche gar nicht wahr und dann wird’s schräg. 

Am einfachsten wäre es, die Leute, die nur einmal im Jahr kommen, in ihrem Glauben zu belassen. Sie nehmen wahr, Kirchen sind festlich, Kirchen sind voll und Gottesdienste erhebend schön. Warum sollte man selbst als Kirche dafür sorgen, dass das Bild des vollen, wunderschönen, festlichen Gottesdienstes einen Riss bekommt? Warum sollte man auf das Elend, das sonst unterjährig herrscht hinweisen? Nur leider passiert genau das viel zu oft. 

Es sind Aktionen wie die des Bistums Essen, den Weihnachtsgottesdienst mit einer Flugbegleiterin zu erklären, die vermeintlich lustig daher kommen und ob ihrer Absurdität durchaus Reichweite gewinnen, die dem Weihnachtsfest die Würde rauben. 

https://www.youtube.com/watch?v=9N7XxUsTIaQ

Warum so bemüht? Warum effekthaschend, wenn doch der Weihnachtsgottesdienst in seiner eigentlichen Form schon ein Erfolg an sich ist? – Ein Erfolg gerade dadurch, dass es genau diesem Gottesdienst wie keinem anderen gelingt, den emotionalen Bedürfnissen der Christenheit Ausdruck zu verleihen. Muss man da ein lustiges Video lancieren, um zu beweisen, dass man genau diese Würde des Weihnachtsgottesdienstes gar nicht ernst meint? 

Gleich verhält es sich auch mit all den Jammer-Predigten, die beklagen, dass all die Leute, die heute gekommen sind ja sonst nicht erscheinen. Es sind genau diese Reden, die verraten, wie wenig sonst los ist in den Kirchen. Wer sonst nie kommt, bekommt das unterjährige Elend doch gar nicht mit! Warum es also enthüllen? 

Weihnachten hat eine eigenständige Form. Die Christmette ist der eine Gottesdienst, der alles vollbringt, was ein Gottesdienst so gern vollbringen mag. Dieser Gottesdienst ist anziehend, er berührt emotional, er durchbricht das Lärmen und Toben der Außenwelt und lässt einen Moment der inneren Einkehr in all dem Chaos der vergangenen Tage und Stunden zu. Ein Moment der Religiosität und Gottesbeziehung, der für sich stehen bleiben darf. Warum nur kann eine aktive Kirche diesen Moment nicht schlicht genießen? 

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